Liebe Birgit, liebe Leserinnen und Leser,
noch heute erfüllt mich so große Dankbarkeit, wenn ich an das Erlebnis der Geburt unseres Sohnes denke. Diese Geschichte möchte ich gerne mit euch teilen. Vielleicht macht sie dem einen oder der anderen Mut oder einfach ein bisschen warm ums Herz, das würde mich freuen.
Für mich war es ein Herzenswunsch: wenn ich einmal ein Kind bekommen darf, möchte ich es mit Birgit zur Welt bringen und 2021 war es soweit.
Die Schwangerschaft ist gut verlaufen und mein Mann konnte einer Hausgeburt auch zustimmen. So begleitete Birgit uns bereits vor der Geburt, was für mich super war und mir half, alle meine Fragen zu stellen und ihr voll zu vertrauen. Ich fühlte mich so sicher mit ihrem kompetenten fachlichen Wissen, dass für mich klar war, wenn Birgit grünes Licht gibt, bleiben wir zuhause und sobald sie bedenken hat suchen wir eine Klinik auf.
Es ist unser erstes Kind und so hatte ich keine Ahnung, was auf mich zukommt, aber ich hatte auch dank Birgit vollstes Vertrauen in mich, meinen Körper und meinen Mann. Ich hatte die beste Wahl mit meiner Hebamme getroffen und war so dankbar, dass ich sie sicher an meiner Seite wusste: vor der Geburt für alle Fragen, während der Geburt als erfahrene Hebamme und nach der Geburt für alles, was da so kommt.
Nun mal los: Ich saß am Abend vor dem Fernseher und merkte: heute ist etwas anders. Der Bauch zieht irgendwie regelmäßiger. Mein Mann war schon ins Bett gegangen und ich saß allein mit mir und meinem Körper und den Dingen die da passierten. Puh das war aufregend. Da kamen alle Gefühle durcheinander von: „juhu es geht los“ über „ob ich das schaffe“ und „ich bin so allein…..“
Ich versuchte, entspannt zu atmen und ging um Mitternacht ins Bett. Ich schlief ein bisschen ein, doch regelmäßig weckte mich ein Ziehen im Bauch.
Um 2. 00 Uhr Nachts stellte ich fest, dass etwas Blut abging. „Oh man, ist da noch alles in Ordnung?“. Wann darf ich denn die Hebamme anrufen? Ich hielt es nicht mehr aus und weckte meinen Mann. Der war ganz entspannt und meinte: „für sowas ist doch eine Hebamme da ….“ „NEIN noch nicht anrufen, wir wecken sie ja mitten in der Nacht.“ Doch zu spät: es hatte schon geklingelt und Birgit rief sofort zurück. Sie war so ruhig und stellt mir ein paar Fragen und es tat einfach sooo gut, mit ihr zu reden.
Sie versicherte mir, dass alles in Ordnung ist und ich mich ruhig noch einmal hinlegen kann.
„Waaas noch einmal hinlegen?!“ Puh ich war so aufgeregt, doch irgendwie döste ich wieder ein und wachte regelmäßig wieder auf. Um 5.00 Uhr morgens ging noch einmal etwas Blut ab und nun traute ich mich, Birgit anzurufen.
Ich: „Birgit es ist schon reglemäßig und wenn so ein Ziehen kommt dann ist das echt arg.“
Birgit war wieder ganz ruhig und stellte Fragen. Besonders schön fand ich den Satz: „Sollen wir mal gemeinsam warten, bis so ein Ziehen wieder kommt und ich höre es mir mal an?“ „Auja….“ Und Birgit wartete so geduldig. Das tat gut. (Hier fiel mir auf, dass zwischen dem regelmäßigen Ziehen ein ganz schön langes Warten kommt). Dann sagte sie: „Hm, vielleicht soll ich dir mal ein bisschen beim Schnaufen helfen? Soll ich mal kommen? Ich werde aber dann vermutlich wieder gehen.“
Oh ja wie gerne wollte ich Birgit an meiner Seite haben.
Sie kam und untersuchte mich und es tat so gut zu hören, dass wir schon gut gearbeitet hatten und der Muttermund schon 4cm geöffnet war. Also keine Fehlalarm und es ging tatsächlich los. Wie aufregend.
Sie blieb. Wir atmeten zusammen und das tat echt gut.
Wir hatten im Vorfeld besprochen, dass die Hebammenstudentin, die sie gerade begleitete mit zur Geburt kommen darf. Ich fand es besonders schön, dass sie mich nocheinmal fragte: „Ich würde S. jetzt anrufen, wenn es ok ist, dass sie kommt.“ Ja, für mich war das immer noch ok und auch mein Mann konnte dem zustimmen, der in der Zwischenzeit aufgestanden war und alle mit Kaffee und Frühstück versorgte.
Wir hielten uns im Wohnzimmer auf. Immer wenn eine Wehe kam atmete Birgit mit mir mit und berührte mich am Rücken, wo ich es gern wollte. Das tat gut. Mein Mann war da und saß in meinem Blickfeld, das war wunderbar und auch die Hebammenstudentin suchte sich einen bequemen Platz.
Alles war so ruhig und friedlich und vermittelte mir das Gefühl: es ist alles ok, du kannst dein Tempo wählen. Das war so wunderbar und ich fühlte mich so wohl zuhause mit den Menschen, die ich gerne um mich hatte und denen ich vertraute. Um halb zwei bemerkte ich, dass Birgit sich mit der Hebammenstudentin unterhielt. Sie teilte mir dann mit, dass sie mich jetzt gerne noch einmal untersuchen möchte, um zu sehen, ob sich etwas getan hatte. Auch da war sie so achtsam und fragte, wo es für mich gut ist und wir wanderten ins Schlafzimmer.
„Juhu 8cm“ Für mich waren das super Nachrichten, die mich motivierten.
Ja und dann nahmen die Wehen zu. Ich war sehr dankbar, dass ich mich nur um das Schnaufen kümmern musste und nicht um das Beobachten in welchen Abständen Wehen vorhanden waren.
Gefühle von Freude, Traurigkeit und Angst waren immer wieder meine Begleiter und wurden von dem Wunderbaren Team um mich gut mit getragen.
Irgendwann wollte Birgit mit mir ins Bad laufen. Doch ich war mir sicher: ich kann nun nicht mehr gehen. Nach einigem gut zureden machte ich mich doch auf den Weg und tatsächlich schaffte ich es.
Ich lehnte an der Badewanne und Birgit sagte mir: „Du musst schon loslassen wollen.“ OH loslassen.
Dann machte sie mir Mut mich auf die Toilette zu setzen, auf der ich mich wirklich sehr wohl fühlte.
Birgit stand neben mir und mein Mann wippte auf einem Gymnastikball vor mir. Es tat gut beide bei mir zu wissen.
Nun spürte ich so deutlich wie das Köpfchen sich auf den Weg nach draußen machte. Puh, das bedeutete ganz schön Arbeit. Ich hatte das Gefühl: in der Wehe ging es 1 cm vorwärts, war die Wehe vorbei gings wieder zurück. Gefühlt ging dann alles ganz schnell. Birgit hat mir erzählt es waren 40 Minuten, die wir im Bad verbrachten. Vielleicht doch nicht ganz so schnell wie ich dachteJ
Ich spürte wie die Fruchtblase platze und das Köpfchen kam.
Birgit sagte ich soll nun auf die Matte gehen in den Vierfüßler mit einem Bein angestellt. Ich protestierte mal wieder, machte es dann doch und nun kam der kleine Mann.
Ein verrückter Moment. So ein kleines Wesen. Ich durfte mich hinlegen und Birgit legte mir den kleinen Mann an die Brust. Er saugte gleich richtig stark, was mich sehr überraschte und er schaute mich mit so großen Augen an. Was für ein Wunder.
Gemeinsam warteten wir auf die Plazenta und mein Mann durfte die Nabelschnur durchschneiden. Ich hatte kein Zeitgefühl mehr. Es war 15.57 Uhr
Vielen Dank für das wunderbare Erlebnis.
Ich wünsche allen Frauen, dass sie mutig sind, ihren Weg zu finden und im Vertrauen auf ihre Kraft zu gehen und ihre eigene Geschichte schreiben.