Ich bin 36 Jahre alt und Yogalehrerin aus Leidenschaft und Atemcoach. Ich hatte es für mich selbst nicht für sinnvoll empfunden einen Geburtsvorbereitungskurs zu besuchen, da ich die Bewegung und
Atmung in Kombination gut beherrsche und ein gutes Körpergefühl während meiner Schwangerschaft hatte. Tägliches Atmen vor meiner Yoga Einheit war bereits eine tägliche Routine.. Es fiel mir nicht
schwer die Verbindung zu mir und meinem Kind aufzubauen… Es war so intensiv, dass ich intuitiv gefühlt hatte, was ich und mein Kind brauchte…
Es war Heiligabend, wir standen gemütlich zum Frühstück auf und bereiteten uns auf ein wunderschönes gemeinsames Fest mit der Familie vor.. Gegen Abend, als wir aßen, merkte ich immer wieder wie
mein Bauch fest wurde und ein starker Druck im Unterleib sich ausbreitete.. Ich wollte mich nach dem Essen auch nur noch aufs Sofa setzen und meine Beine hochlegen. Es fiel mir zum Teil schwer an
dem Abend zu sitzen.. Meine Mama meinte nur: es ist soweit nicht mehr lange .. Nach einer Weile merkte ich, wie müde ich wurde und wir fuhren nach Hause. Als ich im Bett lag wurde alles sehr weich und ich konnte wunderbar schlafen.. Ich
hatte den besten Schlaf wie nie zuvor :-). Am 1. Weihnachtstag waren wir schließlich bei den Schwiegereltern zum Essen eingeladen und ich hatte das Essen so genossen, weil es einfach so köstlich
schmeckte.. Dennoch merkte ich wieder gegen spät abends, dass mein Bauch wieder sehr hart wurde und sich immer mehr senkte.. Ich dachte ich hatte einfach zu viel gegessen und dieser Druck würde
gegen später nachlassen.. beim nach Hause fahren merkte ich wieder wie müde ich wurde und mein Bauch wieder weicher wurde… Ich freute mich auf mein Bett und schlief auch total schnell ein.. Aber
meine Nacht hielt nicht allzu lange an. Ich wachte plötzlich gegen 2:00 Uhr morgens auf weil ich ein starkes Ziehen im unteren Rückenbereich spürte, das bis zu meinen Beinen runter ging.. es
wurde auch immer stärker, von daher musste ich aufstehen und hatte den Drang mich im Schlafzimmer zu bewegen. Ich lief hin und her und musste auch bereits meine Atmung verändern… Mein Mann wurde
wach und fragte mich ob alles okay sei.. Ich sagte nur es fühlt sich diesmal anders an und ich habe etwas Schmerzen.. Mein Mann grinste mit halb geöffneten Augen und sagte es geht wohl langsam
los…
Die Schmerzen waren da, ich konnte nicht mehr schlafen.. Ich erinnerte mich immer wieder zurück, wie ich atmete und konzentrierte mich bei jedem Druckschmerz im Unterleib nur auf meinen Atem…
Dies beruhigte mich ich war in diesen Momenten in meiner Welt und fühlte mich so verbunden mit mir selbst und meinem Baby.. Ich sprach immer wieder zu meinem Baby und sagte wir schaffen das
zusammen und mit dem Papa Mein Mann konnte
natürlich vor Aufregung nicht mehr schlafen und ging mit mir runter ins Wohnzimmer… Ich spielte das Szenario in meinem Kopf ab wie es denn nachher aussehen könnte, denn wir waren bestens
vorbereitet auf unsere Hausgeburt.. Ich bewegte mich mittlerweile im kompletten Wohnzimmer hin und her, stützte mich bei jeder kleinen Wehe ab und atmete, weil die Schmerzen im Unterleib stärker
wurden. Es war bereits 4:30 Uhr und ich sagte zu meinem Mann, ich würde mich nochmals hinlegen, da ich ziemlich müde wurde …
Er legte sich mit mir mit aufs Sofa und wir kuschelten nochmal intensiv zusammen. Da bin ich nochmal tief und fest eingeschlafen bis es 6 Uhr wurde und ich wieder durch ein stärkeres Ziehen im
Unterleib wach wurde.. Ich nahm meinen Gymnastikball und hüpfte darauf immer hin und her es tat mir gut, da es mich beruhigte. Ich merkte, dass meine Schmerzen stündlich stärker und intensiver
wurden, dass mein Mann alles abklärte und wir langsam alles vorbereiteten wie die Matratze, Geburtskerze aufstellen, duftkerzen verteilen, Räucherstäbchen bereit legen. Und natürlich meine
Hypnobirthing Playlist darf nicht fehlen..
Ab 13 Uhr wurden die Abstände von den Wehen immer kürzer. Es waren alle 15 Minuten, sodass wir uns um 15 Uhr entschieden hatten unsere Hebamme Birgit anzurufen… Sie hatte eine Anfahrtszeit von
einer Stunde und war bereits um 16 Uhr da… Sie tastete mich ab und sagte, dass mein Muttermund bereits 8 cm geöffnet ist und es jederzeit losgehen kann. Mein Druck im Unterleib wurde stärker, so
dass ich das das Gefühl hatte, nochmal auf die Toilette zu gehen… Sie begleitete mich aber auf dem halben Weg merkte ich wie meine Hose nass wurde und meine Fruchtblase geplatzt war… Es ging
wieder zurück auf die Matratze und ich war im Vierfüßler ich merkte allerdings, dass ich ziemlich erschöpft war und ich mich hinlegen wollte… Mit Absprache mit der Hebamme hatten wir uns für die
Seitlage entschieden… Mein Mann unterstützte mich so toll. So konnte ich mein Bein auf seiner Schulter abstützen.. Dann gingen daraufhin die Geburtswehen schon los… Ich durfte so kraftvoll und
intensiv atmen, dass ich in meiner eigenen Welt war, ich sah nur durch die erste Wehe wie sein Köpfchen rausschaute mit seinen vielen dunkeln Haaren… so süß einfach … mit der dritten Wehe ist
mein Kleiner aus mir geschlüpft und das war das allerschönste und wunderschönste Weihnachtsgeschenk.. Wir kuschelten zu dritt an dem Abend sehr viel und waren überglücklich über unsere
Entscheidung, daheim in einer ruhigen, tollen Atmosphäre zu gebären.
Würde ich sofort wieder machen. Danke für die tolle gemeinsame Erfahrung.