Schwangerschafts- und Geburtsbericht von Runa
Als ich sicher war wieder schwanger zu sein, war mir sofort klar, dass ich Zuhause entbinden möchte. Ich suchte im Internet nach einer Hebamme im Umkreis und fand dich, setzte mich mit dir in Verbindung und schon hatten wir unser erstes Treffen. Die Vorsorgetermine beim Frauenarzt wollte ich auf jeden Fall wahrnehmen, weil ich so neugierig und voller Vorfreude auf die Ultraschallbilder war. Entsprechend vereinbarten wir unsere Termine und gestalteten die Vorsorge sehr entspannt, da ich eine schöne Schwangerschaft hatte. Lediglich Anfang Dezember (SSW 32) fühlte ich einen ungewöhnlichen Zug nach unten, der auf einem bakteriellen Infekt beruhte, weshalb ich kurz ein Antibiotikum nehmen musste. Du beharrtest auf einen weiteren Abstrich danach, um sicher zu sein, dass der Infekt tatsächlich bekämpft war.
Ab der 34 SSW war ich dann nur noch in deinen Händen zur Vorsorge, damit wir uns intensiver auf die Entbindung vorbereiten konnten. Den T+3-Termin beim Frauenarzt musste ich tatsächlich wahrnehmen…Ich ging davon aus, dass ich vor Termin entbinden würde, wie bei meiner ersten Tochter. Hinzu kam, dass die Runa laut Messungen beim Frauenarzt die 4kg-Marke ansteuerte, was ich irgendwie nicht glauben konnte. Mein riesen Bauch entsprach jedoch den Messungen (bei meiner ersten SS hatte ich einen wesentlich kleineren Bauch), wie sich dann herausstellte!
Am Morgen nach T+4 um kurz vor 700 musste ich sehr dringend aufs Klo, wo dann die Fruchtblase platzte. Ich rief gleich danach dich und die in der Vorsorgebesprechung vereinbarten Personen an, entschuldigte meine große Tochter von der Schule und versuchte so entspannt wie möglich zu bleiben. Angesichts der Freude darüber, dass die Geburt begonnen hat und wir unser kleines Speckilein begrüßen dürfen, war es nicht so einfach. Jedoch wurden meine Wehen rasch sehr stark und kamen in sehr kurzen Abständen, was mich ganz schnell zu mir brachte und ich das Drumherum einfach sein ließ und mich auf meine Wehen konzentrierte. Nach deiner Tastuntersuchung des Muttermundes wollte ich unbedingt in die Badewanne. Meine große Tochter hatte ich damals auch in der Wanne im Geburtshaus in Augsburg entbunden. Das warme Wasser tat mir sehr gut und nach ein paar Stunden kam um 13:33 unsere kleine Speckmaus Runa im Wasser zur Welt.
Nach einer kurzen Verschnaufpause stieg ich mit Runa im Arm aus der Wanne und ging ins Wohnzimmer, wo eine Matratze vorbereitet war, wo wir uns ausruhen konnten. Während Runa und ich uns ausruhten bis die Nabelschnur auspulsiert war, setzte die kleine Maus direkt mal eine Tasse voll breiigen Stuhl ab, dessen Farbe etwas ungewöhnlich war. Trotz dieser Ungewöhnlichkeit bist du ruhig geblieben und hast alles dokumentiert. Nach betrachten der Gesamtsituation von Runa gab es jedoch keinerlei Anlass dazu Bedenken zu haben.
Die Nachgeburt ließ etwas auf sich warten, kam dann aber jedoch mit unerwartet starken Wehen wie ein Geschoss heraus und war völlig normal und wunderschön. Etwas später, bevor du wieder heim bist, gabst du uns noch ein paar Instruktionen für die ersten Stunden/Tage; für mich für die ersten Toilettengänge und auf was wir bei Runa zu achten hätten wegen des ungewöhnlichen Stuhls zu Anfang. In den folgenden Tagen kamst du täglich vorbei und Runa und ich entwickelten uns zu deiner vollsten Zufriedenheit, sodass wir die Wochenbettbetreuung recht bald zum Abschluss bringen konnten. Der Abschlussbesuch war sehr schön und spannend, denn du hast etwas tolles vorbereitet und ich habe es sehr genossen.
Ich wünsch den Kindern, die noch kommen werden, dass ihre Eltern sich für eine Hausgeburt mit dir entscheiden, denn für uns war es ein ganz wundervolles Ereignis!