Hallo,
kurz ein paar Daten zu mir bzw. zu uns.
Mein Name ist Marina, bin 27 Jahre alt, bin verheiratet und habe zwei Kinder. Die erste Geburt meines Sohnes Anton fand in der Klinik statt. Diese würde ich zwar als „normal“ bezeichnen aber für
mich stand ziemlich schnell fest, dass das ganze Umfeld einfach nichts für mich war. Keine Privatsphäre usw.
Als ich dann nur nach vier Monaten wieder Schwanger wurde und ich von einer Bekannten gehört hatte wie toll doch ihre Hausgeburt gewesen sei, war für mich klar, dass ich so eine ebenfalls haben
möchte.
Diese haben wir dann zusammen mit Birgit geplant. Die Schwangerschaft verlief problemlos und dann kam der große Tag.
Ich war 39+6 und konnte es die Wochen vorher schon kaum erwarten bis die kleine Maus endlich zu uns wollte.
Am Tag der Geburt war ich morgens bei meiner Gynäkologin welche mir dann sagte, dass der MM 3cm geöffnet sei und der Gebärmutterhals total verkürzt. Da sie mir diesen Befund schon zwei mal vorher
mitteilte, machte ich mir an diesem Tag keine großen Hoffnungen mehr. Ich hatte „Wehen“ bereits wie die Tage vorher, immer mal wieder aber nichts regelmäßiges. Nachmittags so gegen 15.00 Uhr
spürte ich gar nichts mehr. Alles ruhig. Als dann Besuch zu uns kam und wir gemeinsam Kaffe getrunken hatten merkte ich so gegen 16.30 Uhr wieder ein leichtes Ziehen im Unterbauch. Ich dachte mir
nichts dabei bis dieses Ziehen ein wenig stärker aber noch nicht wirklich schmerzhaft wurde. Dann schaute ich doch mal auf die Uhr, um die Abstände und Dauer zu messen. Um 17.30 Uhr rief ich dann
Birgt an und berichtete ihr, dass ich alle 8-10 Minuten Wehen hätte seit ca. 45 Minuten und sie sich für später bereit halten soll. Ich fühlte mich zu diesem Zeitpunkt noch fit und überhaupt
nicht so als bekäme ich bald mein Baby. Also ging ich raus um mich zu entspannen. Fütterte die Hasen. Zwischendrin war es dann so, dass ich die Wehen langsam richtig veratmen musste. Ich lief in
unsrem Hof hin und her und atmete immer wieder tief ein und aus. Dann kam mein 1-jähriger Sohn nach Hause und ich hatte irgendwie das Bedürfnis ihm noch seinen Abendbrei um 19.00 Uhr zu geben und
ihn ins Bett zu bringen. Den Abendbrei hatte ich noch geschafft aber dass zu Bett bringen übernahm dann Daniel (mein Mann). Die Wehen waren dann alle 5 Minuten ca. 50 Sekunden lang. Gegen 19.30
Uhr rief ich dann Birgit wieder an, das sie jetzt kommen darf
Sie erreichte uns um ca. 20.00 Uhr. Sie sah mich und hatte dann gefragt ob sie mich untersuchen darf. Der erste Befund von ihr war dann, dass sie keinen Muttermund mehr tasten konnte und ich also
schon komplett offen war. Dies konnte ich kaum glauben, weil ich im Gegensatz zum letzten Mal total klar und fokussiert war. Birgit meinte das Köpfchen sei noch nicht im Geburtskanal und wir
müssten einfach abwarten bis die Fruchtblase platzt. Also veratmete ich weiter Wehe um Wehe, immer 4 Sekunden lang ein und 4 Sekunden lang aus. Ich zählte immer fleißig in meinem Kopf mit. Gegen
21.15 schätze ich musste ich nochmal auf Toilette. Dort platze dann Die Fruchtblase. Auf dem WC fühlte ich mich auch ziemlich wohl, weil ich das Gefühl
hatte so gehts gut nach unten voran und falls doch mal etwas mitkommen sollte war alles sicher in der Toilette Birgit meinte dann ich solle
wieder zurück ins Wohnzimmer, wo meine vorbereitete Matratze lag, da es dort viel wärmer war. Außer ich möchte mein Kind auf der Toilette bekommen.
Also gingen wir wieder rüber und ich probierte ein paar Stellungen aus, um meine Tochter zu gebären. Ich fühlte mich nirgends so richtig wohl und hatte ständig die letzte Geburt im Kopf, welche
dann am Wehentropfer und mit unendlich vielen schmerzhaften Presswehen geendet hatte. Birgit schlug mir dann vor, da ich mich auf der Toilette so wohl fühlte, einen Gebärhocker zum Aufblasen vom
Auto zu holen. Ich willigte ein und als mein Mann und Birgit mit dem Aufblasen des Teils beschäftigt waren konnte ich mich auf einmal besser auf mich, auf die Wehen und auf mein Kind
konzentrieren. Birgit hörte wahrscheinlich an meinen Lauten dass das Baby jetzt kommen wollte. Sie kam zurück. Ich war in der Hocke, ein Bein aufgestellt und der Kopf war nach ein paar Presswehen
da. Die nächste Wehe lies wieder auf sich warten, um die Schulter und den Rest zu gebären. Doch dann kam sie und um 22.13 erblickte unsere kleine Hanna das Licht der Welt.
Nach kurzen Startschwierigkeiten, da die Nabelschnur um den Hals gewickelt war fing unsere Tochter dann kräftig an zu schreien. Alle waren überglücklich. Birgt meistere ihre Arbeit souverän und
blieb in jeder Situation ruhig. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt Angst weil kein Arzt da war, was ja für viele werdenden Mütter der Grund ist sich gegen eine Hausgeburt zu entscheiden.
Eine halbe Stunde später gebar ich problemlos die Plazenta. Diese wurde untersucht und nach auspulsieren der Nabelschnur auch diese Durchtrennt. Meine Vagina und der Damm waren intakt.
Ich stand auf, um mich dann aufs Sofa zu legen. Dort klappte dann auch das erste Stillen. Ein wenig später ging ich auf die Toilette um Wasser zu lassen. Alles klappte wunderbar und mein
Kreislauf war total stabil.
Birgit verlies uns dann gegen 1 Uhr und besuchte uns dann gegen Mittag wieder.
Ich möchte mich noch an diesem Punkt für alles bedanken und falls ich noch ein Kind bekommen sollte, würde ich mich immer wieder für eine Hausgeburt entscheiden. Hut ab von Birgit, die ihren Job
so toll meistert und echt Eier in der Hose hat weiter so 🏻