Geburtsbericht von Fenja, geboren am 16.9.2024
Kurz nach Feststellung meiner dritten Schwangerschaft, war gleich meine erste Aktion, Birgit zu informieren und sie zu fragen, ob sie mich noch einmal betreuen kann. Weder ich noch sie dachten daran, dass ich mich noch einmal bei ihr melden würde. Eigentlich wollte ich nämlich kein drittes Kind mehr, aber der Wunsch nach einem Mädchen war so groß, dass ich einfach noch nicht abschließen konnte. Ganz klar war jedoch, dass auch mein drittes Kind eine Hausgeburt werden soll, da ich bei den beiden Jungs schon so tolle Erfahrungen gemacht habe.
Noch glücklicher war ich dann natürlich als ich mit Beginn der 14. SSW erfahren habe, dass es ein Mädchen wird. Gott sei Dank!
Die dritte Schwangerschaft bestand aus mehr Tiefen als Höhen. Mit 35 Jahren, einer 18 Stunden Teilzeitstelle und zwei Jungs mit 3 und 5 Jahren waren die Umstände natürlich nicht die leichtesten. Ich denke, vor allem, dass ich mich so gut wie nie ausruhen konnte, war das Schlimmste für mich.
Umso erstaunter war ich, dass die Geburt so schnell und unkompliziert verlief.
Mein ET war der 12.9.24, ein Donnerstag. Zum ersten Mal habe ich leichte und schmerzlose Vorwehen Freitagnacht, Samstag und Sonntag gespürt. Von Sonntag auf Montag habe ich dann kurze
schmerzhafte Wehen bekommen, die allerdings sehr unregelmäßig kamen. Mal lag eine Stunde dazwischen, dann wieder nur 12 Minuten. Sicherheitshalber habe ich meinen Mann geweckt und wir haben
zusammen das Wohnzimmer als Geburtsraum vorbereitet.
Vormittags kam Birgit dann zum nächsten Vorsorgetermin zu mir und hat mich untersucht. Sie meinte, dass der Muttermund noch geschlossen ist und dass es eher unwahrscheinlich ist, dass die Geburt
gleich bevorsteht. Aber sie sagte auch, dass natürlich alles möglich ist. Wir haben noch ein bisschen gewitzelt und uns gewünscht, dass das Baby dieses Mal abends und nicht mitten in der Nacht
kommen soll.
Tagsüber ging es dann mit den Wehen so weiter. Um 17.00 Uhr ist mein Mann mit den Jungs spazieren gegangen. Ab 17.10 Uhr haben sich dann die Abstände auf einmal verringert und die Wehen wurden länger und intensiver. Die nächsten Wehen kamen dann um 17.30 Uhr, 17.40 Uhr, 17.55 Uhr und ab 18.00 Uhr dann alle 5 Minuten. Hier habe ich dann Birgit schon mal eine Nachricht geschrieben, ich dachte zwar es ist noch nicht so eilig, aber dass sie es schon mal wissen sollte.
Mein Mann und die Jungs kamen um 18.00 Uhr zurück nach Hause und ich habe allen signalisiert, dass ich große Schmerzen habe und nicht sprechen kann. Ich habe die Kinder angewiesen jetzt etwas zu essen und sich dann bettfertig zu machen. Mein Mann hat den Kindern etwas zu essen gemacht und auf meine Bitte hin auch Birgit telefonisch kontaktiert. Er hat die Kinder ins Bett gebracht und war ca. gegen 18.45 Uhr wieder bei mir im Wohnzimmer. Das Babyphone war an, damit wir die Jungs hören konnten.
Birgit kam dann kurz vor 19.00 Uhr zur Tür herein, ich war aber in meiner Veratmung der Wehen gefangen und konnte nicht mehr groß sprechen. Mir kam das wie immer wie eine Ewigkeit vor, weil ich mich so auf den Schmerz konzentrieren musste. Dieses Mal war es mir am liebsten zu stehen und mich hin und herzuwiegen. Birgit hat zwischendurch die Herztöne vom Baby abgehört. Als die Schmerzen so unerträglich wurden habe ich mich aufs Sofa gelegt. Ich konnte mein zweites Bein nicht mal nachziehen oder sagen, dass es jetzt losgeht und sie meine Hose ausziehen sollen. Sie haben es dann bemerkt, als meine Fruchtblase geplatzt ist. Ich habe nur ein paar Presswehen gebraucht, ich würde sagen ca. vier, ich habe nicht mitgezählt, und schon war Fenja auf der Welt. Dass die Uhrzeit allerdings erst 19.25 Uhr zeigt, damit hätte ich nie gerechnet. Da mein kleinster Sohn zu aufgeregt zum Schlafen war und immer mal wieder die Treppe runterkommen wollte, hat Papa ihn gefragt und nach unten geholt, damit er sich Mama und seine kleine Schwester ansehen kann. Danach konnte er dann beruhigt einschlafen.
So schön es war, mein kleines Mädchen in den Armen zu halten, so schrecklich war es die Nachwehen zu veratmen. Ich hatte weiterhin so große Schmerzen, dass ich mich noch nicht richtig freuen konnte. Die Nachgeburt hat auch dieses Mal auf sich warten lassen, deshalb hat Birgit nach 50 Minuten darauf hingewiesen, dass wir was machen sollten. Entweder spritzt sie mir Oxytocin oder ich gehe erst einmal zur Toilette. Da ich unter den Schmerzen nicht gut nachdenken konnte und mich auch erst recht nicht bewegen wollte, hat sich die Entscheidung noch etwas hingezogen. Letztendlich habe ich mich dazu entschieden es mit urinieren zu versuchen. Da hat sich dann glücklicherweise auch eine Presswehe angekündigt und die Nachgeburt hat sich gelöst. Es war jetzt 20.50 Uhr. Die Nachwehen waren danach auch zum größten Teil weg.
Nun konnte Birgit die Placenta untersuchen und die Daten von Fenja aufnehmen. Danach haben wir uns alle ausgeruht und sind schlafen gegangen.
Wir sind mal wieder sehr glücklich, dass die Hausgeburt ohne größere Probleme geklappt hat und alle gesund und munter sind. Es war wirklich klasse das erleben zu dürfen.
Vielen Dank Birgit, jetzt sind wir aber wirklich durch mit unserer Familienplanung! 😊
Ich habe mich ja bereits beim ersten Kind auch schon für eine Hausgeburt entschieden und ich würde mich trotz möglicher Gefahren bei oder nach einer Geburt immer wieder dafür entscheiden. Mir war es immer am wichtigsten, dass ich mental bei mir bleiben kann und keine Steuerung von außen auf mich einwirken kann. Ich habe mich Zuhause immer am wohlsten gefühlt und konnte die Zeit mit meinen Babys immer ganz entspannt ohne größere Störungen genießen.
In diesem Sinne, macht das mit dem ihr euch am wohlsten fühlt.
Liebe Grüße,
Fabiola