GEBURTSBERICHT VON EINEM MANN
Ich darf mich erstmal vorstellen - Roman (31), ein liebender Vater und ein glücklicher Mann.
Als mich meine liebe Frau (Jana, 31) darüber informiert hat, dass es ihr nach einer Hausgeburt sei, hat es mir erstmal die Sprache verschlagen!!! Ich versuche mich kurz zu fassen: Sie sagte: "Ich
möchte das Kind so auf die Welt bringen wie es die Natur vorgesehen hat" und natürlich war die Frau mit schlagfertigen Argumenten gegen meine Skepsis bewaffnet. Nach einem kurzen Schlagabtausch
habe ich mich geschlagen gegeben und ihr zugehört. Nach unzähligen Informationen über die Hausgeburt und nach dem ersten Besuch bei der Birgit sank langsam meine Unsicherheit und ich ließ meine
Frau das tun wobei sie sich am sichersten fühlt.
Eigentlich war die ganze Schwangerschaft echt entspannt. Mit 4 Tage Verspätung nach dem ET war es endlich so weit. Um 4 Uhr in der Früh bin ich aufgewacht, weil es sich so angehört hat als ob ich
neben einer Dampflokomotive schlafe. Nach dem Aufwachen dürfte ich feststellen, dass es meine fauchende im Vierfüßler stehende Frau ist. Ich bin vom Bett aufgestanden wie Einer vom Teufel
besessen und wollte sofort die Birgit anrufen. Die Jana sagte ich soll noch kurz warten. Gegen 4:45 war meine Gemahlim auch der Meinung, dass es an der Zeit wäre die Birgit anzurufen. Gesagt,
getan.
Die ersten Stunden gestalten sich recht entspannt im Wohnzimmer auf dem Sofa. Ich habe sogar ein paar Interview-Videos gedreht und dachte es wird vergleichsweise weiterhin so chillig ablaufen.
Ooooh habe ich mich getäuscht. Die Wehen wurden zunehmend immer stärker. Wir haben uns entschieden in der Badewanne weiter zu machen. Erst nach 8 qualvollen Stunden ist die Fruchtblase geplatzt.
Die Freude war erstmal groß. Wir dachten: jetzt wird unser Schatz kommen. Die Frau schrie sich die Seele aus dem Leib und mir war die gute Laune allmählig vergangen. Sie saß die ganzen Stunden in
der Badewanne in der Hocke und wollte nach unseren Aufforderungen nicht aufstehen. Eigentlich wollte sie gar nichts mehr; nur, dass es endlich ein Ende hat.Irgendwann mal war die Entscheidung
getroffen, dass wir es auf dem Klo versuchen, was der Frau gar nicht gut bekam und alles was sie sagte war "Ich schaffe es nicht".
Nach ein paar Versuchen hat die Birgit die vorbereitete Matratze aus dem Kinderzimmer geholt und legte sie im Badezimmer zwischen dem Katzenklo und Fressnapf:) Meine Frau ging in den
Vierfüßlerstand, ich setzte mich neben ihrem Kopf und umarmte sie. Die Birgit war an der Ausgabe positioniert. So ging es die nächsten 4 Stunden weiter und ich war mittlerweile emotional
zerschmettert. Ich entschloss mich, das Weinen auf mich zu nehmen. Das waren definitiv bis jetzt die emotionalsten Stunden in meinem Leben. Das sollte endlich ein Ende nehmen und die Jana
sammelte ihren letzten Kräfte und presste noch 5 mal kräftig. Unser Küken war geschlüpft. Endlich war sie da, unsere wunderschöne Tochter Emma. Sie kam unversehrt und gesund auf die Welt.
Die erste Andockung an der Brust war auch geglückt. Nach dem Stillen durfte ich mit einer Schere die Leitung zwischen Mama und Kind kappen. Endlich durfte ich mein Kind in den Arm nehmen. Ich
nahm die Kleine und ging in die Küche was zum Essen machen. Jana und Birgit kümmerten sich um die Nachgeburt, die dann auch ein wenig länger gedauert hat aber das sollte mit Birgits Hilfe auch
gut von Statten gehen. Nachdem es auch erledigt war, durfte ich mich am Anblick der schönsten Frau auf diesen Planeten erfreuen. Mit diesen Augen habe ich meine Frau noch nie gesehen.
Mit diesem Schreiben möchte ich mich bei meiner Frau, meiner Tochter, der Birgit und einem der 4 Kater (Marques), der uns die ganze Geburt unterstützt hat, für die aufregensten Stunden bedanken.
Ich hoffe die nächste Geburt verläuft annähernd so gut wie diese. Roman
GEBURT ZWISCHEN KATZENKLO UND FUTTERNAPF
Als ich erfahren habe, dass ich schwanger bin war für mich gleich klar, dass ich mein Kind auf keinen Fall im Krankenhaus gebären will (bin ja nicht krank :)). Nach kurzem Suchen im Internet habe
ich die Birgit gefunden und sofort angerufen, um einen Termin auszumachen.
Paar Tage später habe ich auch meinem Mann mitgeteilt, dass ich eigentlich gerne eine Hausgeburt machen möchte. Seine Reaktion hat mich nicht überrascht. Es war ein klares NEIN! Spinnst du?
Vieleicht beim 2. Kind aber doch nicht gleich beim 1.! Was ist wenn was schief geht? Bist zum 1. mal schwanger und gleich ein Gebärprofi?... Ok dachte ich, da muss ich mich noch bischen
informieren und Argumente sammeln damit ich ihn überzeugen kann. (hatte ja noch paar Monate Zeit:))
Immer wenn wir Zeit hatten, habe ich meinem Mann verschiedene Reportagen gezeigt was alles im Krankenhaus passieren kann und wie schlimm das eine Frau erleben kann, wenn etwas gemacht wird was
sie sich nicht wünscht. Corona hat mir auch bischen geholfen.. Er will doch nicht, dass ich mit einer Maske unser Kind gebäre...? Also hat er dann zugestimmt, dass wir einen Termin mit Birgit
ausmachen und alles besprechen. Geschafft!!! Ich darf zuhause unser Kind bekommen :)
Ab dem 4.9. habe ich immer wieder gespürt wie mein Bauch hart wird und habe mich gefreut, dass es bald los geht. Mein Mann hat mich gefühlt alle 15 Minuten gefragt ob er schon die Birgit anrufen
soll :)
Es war Sonntag 4 Uhr in der Früh. Ich musste schon wieder aufs Klo. Auf dem Weg zurück ins Bett habe ich was feuchtes in meiner Hose gespürt und bin wieder ins Bad gelaufen. Tatsächlich waren das
ein paar Tropfen Schleim. Habe mich sauber gemacht, die Hose gewechselt und bin wieder ins Bett. Da habe ich die erste Wehe bekommen. Gleich habe ich die WehenzählerApp gestartet und gewartet was
weiter passiert.
Mein Mann ist aufgewacht und wie eine Feder hoch gesprungen.., "Geht´s los?", "Ja" :) Wir haben noch ca 1 Stunde gewartet und dann hat Roman die Birgit angerufen. Bevor die Birgit gekommen ist,
hat mein Mann noch ein paar Interview-Videos gemacht.. Da hat er noch gelacht und es als richtig chillig gesehen :)
Irgendwann mal noch in der Früh hat mich die Birgit in die Badewanne geschickt. Weiß gar nicht wie lange ich dort war, auf jeden Fall hat mich die Birgit später wieder rausgeholt und ich dürfte
mich wieder auf dem Sofa im Wohnzimmer breit machen. Nach ein paar Wehen habe ich festgestellt, dass ich das so gar nicht mag und zurück in die Badewanne will. Jedes mal wenn mich die Birgit
untersucht hat musste ich mich hinlegen... Katastrophe.. Liegen war einfach gar nichts für mich, also habe ich ca 8 Stunden in der Hocke verbracht. 8 Stunden lang eine Wehe nach der Andere...,
3-5 Minuten Abstand, mein Mann weint, weil er mir nicht helfen kann..., unser Kater Marques leckt an meiner Hand und vesteckt sich immer wieder im Katzenklo:)... Ich konnte nicht mehr! War aber
so froh, dass ich zuhause bin und mir kein Schmerzmittel geben lassen kann.. Wäre ich im Krankenhaus hätte ich das nämlich gemacht obwohl ich genau das vom Anfang an nicht wollte.
Nach ca 8 Stunden ist die Fruchtblase geplatzt. Wir haben uns richtig gefreut und haben gedacht, dass es jetzt eigentlich gleich schnell vorbei wird...
Birgit hat mich aus der Badewanne geholt und auf die Matratze im Bad auf dem Boden zwischen unserem Katzenklo und Futternapf platziert :) Hier haben wir weiteren 4 Stunden weiter gemacht... Auf
einmal habe ich etwas großes und hartes gespürt... Kopf... Gott sei Dank!!... Raus, rein, raus, rein... ich konnte nicht mehr, mir war alles egal.. ob ich reissen werde oder nicht habe ich alle
Kräfte gesammelt, die ich nocht hatte und habe richtig gepresst. Geschafft!!! Kopf war draußen. Noch bevor die nächste Wehe gekommen ist hat die kleine Maus zum Schreien angefangen.. Wahnsinn:)
Mit der nächste Wehe war es dann so weit, sie war da, unsere Tochter Emma wurde um 16:45 geboren. Ich war glücklich.
Das war aber leider noch nicht alles. Die Plazenta muss ja auch noch raus. Wieder Wehen.. Ich hatte wirklich kein Bock mehr auf alles und dann wollte die Plazenta nicht raus. Ich dachte mir nur
"Wir fahren jetzt doch nicht ins Krankenhaus wegen Plazenta?"... Mussten wir nicht, zum Glück :) Nähen musste mich Birgit nicht und ich durfte mich bischen abduschen und mit der Emma auf dem Sofa
Platz nehmen, kuscheln, entspannen, ausruhen.
Mein Mann ist heute richtig stolz und froh, dass wir eine Hausgeburt gemacht haben. Ich bin sehr dankbar, dass er dann doch zugestimmt hat. Ich möchte mich damit auch nochmal bei der Birgit
bedanken und hoffentlich sehen wir uns wieder bald :) Jana