Geburtsbericht von Paulina 09.10.2022

 

Als mich am 08.10.22 um 02:40 Uhr ein Gefühl in meinem Bauch weckte, war ich das erste Mal in der Schwangerschaft etwas nervöser.
Der Gedanke daran, dass es nun endlich mit der Geburt losgehen könnte, löste verschiedenste Emotionen in mir aus, von Angst, über Nervosität bis hin zu unbeschreiblicher Freude darüber, dass ich nun endlich und hoffentlichganz selbstbestimmt unsere Tochter gebären darf.

Meine erste Unsicherheit darüber, ob das nun wohl „echte“ Wehen sind verflog sehr schnell nachdem ich aufgestanden war und mich in eine heiße Badewanne gelegt hatte.
Meinen Freund habe ich mit einem leisen „Schatz, ich hab Wehen…. Komm bitte!“ aus dem Schlaf geweckt. Nachdem er aufgestanden war, habe ich ihn gebeten mit der Wehen-App die Abstände der Wehen aufzuzeichnen.
Diese lagen dann in Abständen von drei Minuten und nun kam das Bedürfnis auf, Birgit zu kontaktieren. Während mein Freund schon mal sämtliche Utensilien für die Hausgeburt vorbereitete, war ich damit beschäftigt die Wehen zu verarbeiten.

Aufgrund der traumatisierenden Geburt unseres Sohnes, hatte ich den Wunsch die Kleine nun Zuhause auf die Welt zu bringen oder zumindest eine gewissen Zeit dort in vertrauter Umgebung (und mit Birgit) verbringen zu können.
Nicht lange nach dem Anruf bei Birgit war sieauch schon da, was mich dann auch etwas beruhigte, da ich schon zunehmend aufgeregt war.

Ich war echt glücklich, dass unsere Tochter damit begonnen hatte, sich selbst auf den Weg zu machen. Birgit fragte mich, ob sie mich mal untersuchen dürfte. Zu dem Zeitpunkt war der Muttermund bei ca. 4cm, was mich wirklich freute.
Zeitgleich löste es aber dennoch die Angst in mir aus, dass die Geburt vielleicht doch schneller verlaufen könnte, als geplant.

Birgit zeigte mir anschließend noch die richtige Atmung, um gut mit den Wehen umgehen zu können. So verbrachte ich noch einige Zeit in unserem gemütlichen Wohnzimmer. Allerdings haben mich dann doch zunehmend die Gedanken und Gefühle, mich zuhause nicht richtig „frei“ und bereit für die Geburt zu fühlen nicht mehr losgelassen.

Ich musste mich mit meinem Freund beratschlagen und sagte ihm auch, dass ich doch das Gefühl habe, lieber ins Krankenhaus fahren zu wollen.
Ich wollte zwar niemanden „enttäuschen“ nachdem ganzen Aufruhr mitten in der Nacht, aber mir wurde ganz schnell klar, dass es in dem Fall um mich und meine Bedürfnisse geht.
Selbstverständlich war auch für Birgit die Entscheidung völlig in Ordnung, woraufhin sie mich auch nochmal ermutigte und wir uns mit einer Umarmung verabschiedet hatten.

Nach einer gefühlt ewigen Fahrt nach Aalen in die Klinik, wurden wir von einer Hebamme am Kreissaal in einem kleinen Räumchen empfangen.
Vorschriftsmäßig wurde hier erstmal vor Betreten des Kreissaales ein Corona-Test durchgeführt und parallel gleich mal CTG angeschlossen und geschrieben.
Die Hebamme vor Ort fragte uns gleich nach unserem Geburtsplan und z.B. nach unseren Wünschen für die Geburt. Im Anschluss wurde bereits direkt ein Kreissaal für uns vorbereitet, in dem wir auch kurze Zeit später umziehen konnten.

Dort ließ uns die Hebamme eine Badewanne mit ätherischen Ölen / Düften ein, in der ich mich etwas entspannen konnte. Währendessen organisierte man uns noch Frühstück und so vergingen derweil drei Stunden.
Durch die wohltuende Badewanne ließen aber auch die Wehen nach und deswegen war es dann doch schlauer, diese zu verlassen und auf einen Gymnastikball umzuziehen.

Gegen Mittag wurde dann von der schichtwechselnden Hebamme nochmals der Muttermund gecheckt, leider ohne große Veränderung (4-5cm) worauf ich doch sehr enttäuscht war.
Der Kopf der Kleinen lag leider immer noch zu weit oben im Becken und die Wehen kamen auch nicht in Schwung. So beschlossen wir zumindest mal Treppensteigen und durch die Gänge spazieren zu gehen.

Am späten Nachmittag dann nahmen die Wehen wieder zu, bis sie unerträglich stark wurden und ich spürte, wie meine Kräfte langsam nachlassen.
Unter Tränen entschloss ich mich gegen 19:00 Uhr für eine PDA, mit der ich mich endlich etwas entspannen konnte.
Gegen 21:00 Uhr platzte endlich die Fruchtblase, was dann auch die Wehen wieder stärker werden ließ.

Um kurz vor Mitternacht begannen die Presswehen und um 00:15 Uhr erblickte unsere Tochter Paulina nach 22 Stunden Geburt die Welt. Gesund und munter.

Auch wenn es leider doch keine Hausgeburt geworden ist, auf die wir uns so gefreut hätten, war die Geburt unserer Tochter in der Klinik letztendlich doch so magisch und so schön, wie wir es uns nicht hätten vorstellen können.

Ich bin trotzdem unendlich dankbar, dass mich Birgit von Beginn meiner Schwangerschaft, bis zum Ende und darüber hinausbegleitet und betreut hat. Durch ihre zahlreichen Tipps und ihren Zuspruch hat sie mir so viel Sicherheit gegeben, vor allem aber auch die richtigen Entscheidungen für mich selber zu treffen.

Da unser Kinderwunsch noch nicht ganz abgeschlossen ist, besteht natürlich auch wieder die Chance eine Hausgeburt zu erleben. Wir wissen auf jeden Fall, wer uns dabei begleiten dürfte, wenn es so weit kommt.

Und zum Abschluss nochmal: Vielen lieben Dank Birgit für deine tolle Arbeit die du machst, wie du für uns da warst und dir die Zeit dafür nimmst!

Nadine, Dani, Johannes & Paulina

Ich komme gerne auch zu Ihnen
Ich komme gerne auch zu Ihnen

Birgit Landwehr

Hebamme

MSc Salutophysiologie

Bindungs- und Ressourcenstärkung in Ausbildung

Lochenbach 10

86736 Auhausen

09082-911747

email: birgit@hebammenpraxis-landwehr.de