Geburtsbericht Thore 28.05.2022
Der Tag der Frauenarzt. Am CTG waren Wehen zu sehen, die ich allerdings nicht als diese wahrnahm. Bei Tage war gekommen, der 27.05.2022 der ET unseres Sohnes. Ich hatte am Vormittag einen Termin beim der Untersuchung hat sich dann der Schleimpfropf gelöst und die Ärztin meinte, sie denkt nicht, dass wir uns nochmals vor der Geburt sehen werden. Bis zum Abend ist nicht mehr viel passiert. Gegen 19 Uhr haben wir noch etwas gegessen und waren danach noch Gassi. Ab diesem Zeitpunkt waren die Wehen dann auch recht regelmäßig zu spüren, aber sehr gut auszuhalten. Die Stunden vergingen und ich begann die Wehen über einen Wehentracker zu tracken. Ich lief immer wieder durch Wohnzimmer / Esszimmer / Küche und veratmete die Wehen. Mein Mann kam auch nicht zur Ruhe und schaute einen Film nach dem anderen. Gegen 3 Uhr beschloss ich mich doch nochmals etwas aufs Sofa zulegen und ein bisschen Kraft und Schlaf zu tanken. Gegen 5 Uhr meinte mein Mann ob wir nicht doch noch etwas ins Bett gehen wollten. Das taten wir dann auch. Leider konnte ich mich da nicht mehr wirklich entspannen, die Wehen waren inzwischen recht stark.
Um ca.halb 7 beschlossen wir dann, dass wir Birgit Bescheid geben. Sie war dann auch recht schnell da, ich glaube es war gegen halb 8. Sie untersuchte mich und fragte, ob ich es mal in der Badewanne versuchen wollte. Also gingen wir ins Bad und ließen Wasser ein. Anfangs war das Bad auch recht angenehm mit der Zeit fehlte mir aber dann doch die Bewegungsfreiheit. Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Ich veratmete eine Wehe nach der anderen, diese waren nun wirklich unangenehm. Inzwischen war auch Birgits Hebammenstudentin Jenny gekommen. Das hatten wir vorab vereinbart, dass sie gerne dazu kommen darf.
Gegen Mittag ist die Fruchtblase geplatzt und der Muttermund war bei 10 cm. Wir rechneten alle damit, dass es nun bald geschafft ist, leider war das nicht der Fall. Unser Baby ist einfach nicht weiter in den Geburtskanal gerutscht. Birgit hat während der ganzen Zeit immer wieder die Herztöne kontrolliert, uns ging es gut, daher haben wir es weiter versucht.
Verschiedene Positionen alles was den beiden einfiel.
Gegen 15 Uhr haben sich Jenny und Birgit beraten. Sie überließen aber dennoch uns das weitere Vorgehen. Entweder wir versuchen es noch weiter daheim oder wir verlegen ins Krankenhaus. Meine Kräfte waren inzwischen ziemlich aufgebraucht, daher entschieden wir uns ins Krankenhaus nach Nördlingen zu fahren. Mein Mann, Birgit und Jenny packten alles zusammen. Birgit gab bereits im Kreissaal Bescheid. Ich fuhr zusammen mit meinem Mann im Auto, Birgit war im Auto hinter uns. Die ca. 30 minütige Fahrt war nicht besonders angenehm. Als wir ankamen ging es sofort in den Kreissaal, die Bereitschaftshebamme war bereits da. Ich wurde untersucht, eine Ärztin wurde noch hinzugezogen. Leider hatte sich auch während der Fahrt nichts geändert. Unser Sohn lag irgendwie schief. Die Ärztin versuchte auch nochmals alles mögliche. Mir wurde eine PDA angeboten, allerdings wurde uns auch gesagt, dass es keine Garantie für eine natürliche Geburt ist. Wir entschieden uns daher für einen Kaiserschnitt. Es wurde alles vorbereitet, die PDA gelegt und ich wurde in den OP geschoben. Mein Mann durfte mitkommen. Um 17:21 Uhr kam unser Sohn Thore zur Welt.
Rückblickend sind wir natürlich sehr froh über die Möglichkeiten der modernen Medizin und dass alles gut ausgegangen ist. Allerdings bin ich auch unendlich traurig, dass es nicht wie geplant daheim geklappt hat. Wir würden es immer wieder genauso machen. Birgit war die perfekte Geburtsbegleitung. Sie hat uns Hilfestellung angeboten, wenn wir sie gebraucht haben, hat mich aber auch immer auf meinen Körper hören lassen. Weder ich noch unser Baby waren zu irgendeinem Zeitpunkt in Gefahr. Wir haben Birgit zu 100 % vertraut und würden es wieder.
Auch nach der Geburt stand sie uns immer mit Rat uns Tat zur Seite. Anfangs hat sie uns alle zwei Tage besucht, egal ob Feiertag oder Wochenende. Von Freunden weiß ich, dass das nicht selbstverständlich ist. Daher sind wir Birgit um so dankbarer.